Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V.

ort
Luisenstraße 116
42103 Wuppertal

Die Filmreihe im ort
Wir freuen uns auf graue, verregnete Herbstabende, kalte Winternächte und das Erwachen des Frühlings.
Gezeigt werden Filme aus dem breiten Themenbereich der "improvisierten Musik":
jeweils donnerstags, ab 20.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.


Programm-Download hier »»»»»»»



DO., 11. Oktober

John Coltrane "Chasing Trane"

von John Scheinfeld, USA 2017, 90 min.
"Ein Muss nicht nur für alle Coltrane- und Jazz-Fans, sondern im Grunde genommen für jeden, der sich ernsthaft für die bleibende Musik des 20. Jahrhunderts interessiert“, schrieb das US–Filmmagazin Variety über den Film “Chasing Trane”, der das musikalisch reiche und menschlich wie politisch bewegende Leben des legendären Saxophonisten und Erneuerers des Jazz schildert.



DO., 8. November

"Schöne Poesie ist Krampf ... Essener Songtage 1968"

Film von Joachim (1951-2016) und Michael Rüsenberg

Außerdem: Doldinger kontra Brötzmann (1967) – 45 min.

Die Internationalen Essener Songtage 1968 waren ein Festival für Rock, Pop, Chanson, Folksong, Underground-Musik, Kabarett und Poesie. Deutsche Rockgruppen wie Floh de Cologne, Guru Guru, Tangerine Dream, Amon Düül, traten neben bekannten Größen aus der internationalen Szene auf, darunter Tim Buckley, The Fugs, Julie Driscoll und Frank Zappa mit The Mothers of Inventions. Aber auch H.D. Hüsch, F.J. Degenhardt und Hannes Wader gehörten zu den Mitwirkenden, ebenso Jazzmusiker wie Gunter Hampel mit John McLaughlin, Peter Brötzmann u.a.. Der für das Fernsehen gedrehte Dokumentarfilm „Schöne Poesie ist Krampf im Klassenkampf, Essener Songtage 1968“ wurde 1989 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.
Einführung: Michael Rüsenberg



DO., 13. Dezember

"Heart of a Dog"

Von Laurie Anderson (USA 2015) 75 min.

Die Musikerin, Künstlerin und Regisseurin Laurie Anderson reflektiert anhand persönlicher Erfahrungen über Leben und Tod, Liebe und Verlust, Terror und Freiheitsbeschneidung. Dabei geht es unter anderem um ihren Ehemann, den Sänger und Gitarristen Lou Reed und um ihren Hund, den geliebten Terrier Lolabelle, die beide kurz vor der Filmproduktion verstorben sind. Anderson erklärt die Liebe, die sie zu ihrem Hund verspürte und reiht eine weitreichende Assoziationskette aneinander, mit Kindheitserfahrungen und politischen Fragen. Untermalt werden Andersons Gedanken durch ihre eigenen Kompositionen, Animationen und Filmaufnahmen.






Das war schon:


Cine:ort OPENAIR im Wandelgarten
Freitag, 1. Juni 2018, 21:30 Uhr Carmen (Spanien 1983)


Zum letzten cine:ort-Abend der Saison lädt der ORT wieder zum Freiluftkino in den benachbarten Wandelgarten in der Luisenstraße ein. Gezeigt wird „Carmen“ von Carlos Saura: Die Geschichte einer leidenschaftlichen Liebe, dargestellt durch die Schönheit und Ausdruckskraft des Flamenco. So mitreißend hat man die ewige Eifersucht selten gesehen!



Donnerstag, 3. Mai 2018, 20 Uhr
„Frank Zappa – Eat that Question“


Der 1940 in Baltimore, Maryland, geborene und im Alter von nur 52 Jahren verstorbene Frank Zappa prägte mit seinen collageartig komponierten Liedern, seinen teils satirischen, aufs Zeitgeschehen zielenden Texten und seiner Selbstinszenierung die Rockmusik wie wenige andere. Er nahm mehr als hundert Alben auf, für die er sang, unterschiedliche Instrumente einspielte und produzierte. Der Fokus des Films von Thorsten Schütte (D/F 2016) liegt auf Zappas hemmungslosem und unterhaltsamen Umgang mit den Medien. Die Dokumentation fügt Konzertaufnahmen, Nachrichtenschnipsel und Interviews zusammen, die der mit 52 Jahren verstorbene Rockmusiker in 25 Jahren im Fernsehen, in Wohnzimmern, Aufnahmestudios, Konzerthallen und auf Flughäfen geführt hat.




Donnerstag, 12. April 2018, 20 Uhr
„Legenden des Jazz“
Die Pianisten Oscar Peterson, Fats Waller, Mead Lux Lewis und Art Tatum

In der Filmreihe „Legenden des Jazz“ werden im ORT diesmal Pianisten vorgestellt, die Jazz-Geschichte geschrieben haben: Oscar Peterson, Fats Waller, Meade Lux Lewis und Art Tatum.
Der in Montréal geborene Pianist Oscar Peterson (1925-2007) war in allen Stilrichtungen zu Hause. Seine flinke rechte Hand ging eine kongeniale Verbindung mit seiner linken ein, ein Zusammenspiel, dass zahllose Variationen zum Leben erweckte. Er war auch ein hervorragender Begleiter, u.a. von Ella Fitzgerald. Seine virtuose Spielweise ist unverkennbar. Fats Waller (1904-1943) ist ein weiteres Urgestein der schwarzen und weißen Tasten. Mit seinen – für die damalige Zeit – freien Klavierimprovisationen trug er viel zur Weiterentwicklung des Jazzpianos bei. Zahlreiche seiner Kompositionen, wie z.B. „Honeysuckle Rose“ und „Ain't Misbehavin“ wurden zu Hits. Er spielte in vielen Filmen mit, so dass eine ganze Anzahl Filmdokumente von ihm erhalten geblie- ben sind. Meade Lux Lewis (1905-1964) blieb dem Boogie-Woogie-Spiel immer treu. In den zwanziger Jahren gehörte er zu den bekanntesten Größen der "rollenden Bass- figuren". Seine Auftritte in der Carnegie Hall Ende der 1930er Jahre lösten einen Boogie-Woogie-Boom aus. Unvergessen sind die Aufnahmen mit Albert Ammons und Pete Johnson an zwei bzw. drei Flügeln. Art Tatum (1909-1956) gilt als einer der bedeutendsten Pianisten des Jazz. Ursprünglich von Fats Waller inspiriert hat er die Entwicklung des Jazzpianos vom traditionellen Boogie und Swing bis zum Modern Jazz ge- prägt. Er galt vielen Musikern als Vorbild, bedeutende Jazzpianisten wie Duke Elling- ton, Thelonious Monk und Bud Powell wurden von ihm beeinflusst.

Der ORT dankt Lutz Felgner für die Zusammenstellung seiner Auswahl dokumentarischer Kurzfilme!
Der Eintritt zu diesem Abend ist frei.



Donnerstag, 1. März 2018

Victoria

Michael Rüsenberg, Foto © Bernd Wendt
Film von Sebastian Schipper (D 2015) | Mit einer Einführung von Michael Rüsenberg
Mit „Victoria“ begibt sich der cine:ort diesmal ins Genre des Experimentalfilms: Sebastian Schipper hat seinen 140-Minuten-Film in einer einzigen Einstellung gedreht. Erzählt wird von vier jungen Männern und einer Frau in Berlin, die sich am Ende der Nacht vor einem Tanzclub treffen und nicht nach Hause wollen; eine Geschichte, die sich um einen Bankraub dreht, nimmt ihren Lauf und endet tragisch. „Victoria“ sei kein Film über einen Ort, sondern über ein Gefühl, schrieb Andreas Kilb in der FAZ, „ein Lebensgefühl, das dort entsteht, wo die Sehnsüchte größer sind als die Möglichkeiten, wo das Jetzt, der Furor des Augenblicks, alles andere auslöscht.“ Zeit Online befand: „Ein irrsinniger Film, ein phantastisches Experiment“, „absolut gigantisch“.



Donnerstag, 1. Februar 2018
Charles Lloyd, Arrows Into Infinity

Dokumentarfilm von Dorothy Darr & Jeffrey Morse, USA 2012
Charles Lloyd war einer der einflussreichsten Jazzmusiker der 1960er-Jahre. Mit seiner Musik sprengte der 1938 in Memphis, Tennessee, geborene Saxofonist und Flötist die traditionellen Genregrenzen von Jazz, Rockmusik und Folk und eroberte damit in USA und Europa auch das junge Rock-Publikum. Nach großen Erfolgen zog er sich Ende der 1960er-Jahre weitgehend aus der Szene zurück und arbeitete als Lehrer für Transzendentale Meditation, bis ihn der Jazzpianist Michel Petrucciani in den 1980er-Jahren überzeugte, auf die Bühne zurückzukehren. Der Dokumentarfilm „Arrows Into Infinity“, eine Zusammenarbeit von Lloyds Ehefrau Dorothy Darr und dem Filmemacher Jefferey Morse, vermittelt Einblicke in die ungewöhnliche Laufbahn des großartigen Saxofonisten, Gespräche mit Weggefährten und viel faszinierende Musik.



Donnerstag, 11. Januar 2018

John Cage – Journeys in Sound (USA 2012) Film und Gesprächsrunde

John Cage (1912-1992) ist einer der einflussreichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts und großer Anreger der Fluxus- und Happening- bewegung. Seine Kompositionen sind Schlüsselwerke der Neuen Musik. In dem Filmporträt "John Cage – Journeys in Sound" untersuchen der US- amerikanische Oscar-Preisträger Allan Miller und der deutsche Emmy- Preisträger Paul Smaczny die Wirkungskraft des Komponisten heute. Neben Archivmaterial und Konzertmitschnitten präsentiert die Doku auch sogenannte Short Stories, in denen Musiker, Komponisten, Wegbegleiter und Freunde spielerisch unterschiedliche Facetten der Person John Cage aufzeigen. Protagonisten sind Yoko Ono, Wolfgang Rihm, Irvine Arditti, Steffen Schleiermacher, David Tudor, Calvin Tomkins u.a. Beim 49. International Television Festival Golden Prague 2012 wurde der Film mit dem Preis für die beste Dokumentation ausgezeichnet.

Im Anschluss an den Film gibt es eine Gesprächsrunde mit illustren Gästen: Der Bildhauer Tony Cragg, der Musiker und Fotograf Matthias Neumann sowie die Musiker Uwe Fischer-Rosier und Matthias Burkert, langjähriger musikalischer Mitarbeiter von Pina Bausch, werden mit dem Jazzexperten Michael Rüsenberg über Bedeutung und Einfluss von John Cage ins Gespräch kommen.



Donnerstag, 9. November 2017

Soundbreaker – Kimmo Pojohnen


©wfilm cine-connect

Regie: Kimmo Koskela / 86 Minuten / FIN 2012
Auf der Suche nach der Melodie seiner eigenen Stimme sprengt Kimmo
Pohjonen alle Ketten und Konventionen. Der finnische Akkordeon-Virtuose
spielt sein Instrument gleichzeitig akustisch und elektronisch. Mit
akustisch und visuell überwältigenden Konzerten hat er sich nicht nur in der Weltmusikszene einen Namen gemacht. Elemente aus Folk, Dance,
Klassik, Rock und Avantgarde fließen in seiner energiegeladenen Musik
ganz selbstverständlich zusammen. Akkordeon-Musik? Ja! Aber vergessen
Sie alles, was Sie jemals darüber < gehört oder gesehen haben. Ein Film über den inneren Kampf eines außergew
Hinreißenden Bilder, wenig Worte, viel Musik. Erst im August diese
begeisterte Kimmo Pohjonen in der KlangArt-Reihe in Tony Craggs
Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden, im ORT kann man ihn nun noch
einmal im Film erleben.



Freitag, 2. Juni 2017, 21:30 Uhr
Im Wandelgarten
Luisenstraße 110, 42103 Wuppertal

DIE KLAGE DER KAISERIN
Von Pina Bausch / 1988 / 104 Minuten


"Die Klage der Kaiserin" – ein Film von Pina Bausch, gedreht zwischen Oktober 1987 und April 1988. Auch ein Film über die Jahreszeiten. Ein Film mit dem Ensemble des Tanztheaters Wuppertal und Gästen (darunter Peter Kowald am Bass). Ein Film über Lieder der Völker und Menschen in einer Stadt im Bergischen Land. Ein Film über Menschen, die etwas vergraben und Menschen, die mit ihren Händen in der Erde graben, als sei dort zu finden, was sie suchen, was fehlt. Ein Film über Spuren eigener und fremder Geschichte. Über die Sehnsucht, die Not. Über den Wunsch, geliebt zu werden. Abgebrochene Geschichten.

»Die 103 Minuten des Films, den die Gründerin und Leiterin des „Tanztheaters Wuppertal“ mit ihrem Ensemble und einigen Gästen gedreht hat, sind ein großes, nie weinerliches, oft sanft komisches Lamento über die Welt, das Leben – also über dich und mich. „Mich wundert nur, dass einer liebt und sich am Leben hält“, so lautet einer der wenigen (Märchen-) Sätze, die in diesem von trauriger Musik und schönen, schön verqueren Bildern überquellenden Film gesprochen werden. Ein anderer Vers geht auf diese Weise: „Singt mich tot und herzt mich tot, küsst mir aus der Brust das Leben“.« (Zeit-Online, 9. März 1990)



Donnerstag, 6. April 2017, 20 Uhr
CHARLIE PARKER


Charlie "Bird" Parker, am 29. August 1920 als Charles Parker Jr. in Kansas City geboren und am 12. März 1955 in New York verstorben, war ein US-amerikanischer Musiker (Altsaxophonist und Komponist),
der als einer der Schöpfer und als herausragender Interpret des Bebop zu einem der wichtigsten und einflussreichsten Musiker in der Geschichte des Jazz wurde.
Seine Musik hat den Jazz beeinflusst wie vor ihm nur die von Louis Armstrong, wie nach ihm die von John Coltrane und Miles Davis.
Ab 1942 wirkte er an den legendären Jamsessions im Monroe’s und im Minton’s Playhouse in Harlem mit, wo er gemeinsam mit Dizzy Gillespie und Thelonious Monk entscheidende Grundlagen für den Modern Jazz legte.
Er spielte dabei für jene Zeit kühne Dissonanzen und rhythmische Verschiebungen, die jedoch allesamt von seinem Gefühl für melodische Schlüssigkeit geprägt waren.
Auch in sehr schnellen Stücken vermochte er prägnant und stimmig mit hoher Intensität zu improvisieren. Anfang der 1950er Jahre verschlechterte sich der gesundheitliche Zustand des Altsaxophonisten, der seit seiner Jugend drogensüchtig war.
Seinen letzten Auftritt hatte er am 5. März 1955 in dem nach ihm benannten New Yorker Jazzclub Birdland.
In der Form eines Spielfilmes wird Charly Parker als Künstler und Mensch vorgestellt – behutsam wie vorsichtig; als amerikanische Legende: den verrückten, besessenen, in jeder Hinsicht extremen Jazzer.



Donnerstag, 2. März 2017, 20 Uhr
LEGENDEN DES JAZZ

Lutz Felgner präsentiert “Die Saxofonisten, Teil 2”
John Coltrane, Ornette Coleman, Sonny Rollins


Adolphe Sax erhielt 1846 das Patent für sein Saxophon. Er hat nicht ahnen können, welchen Siegeszug dieses Instrument im Jazz nehmen wird.
Drei herausragende Saxophonisten bestimmen den Filmabend:

John Coltrane stellt sein Quartett mit McCoy Tyner, Jimmy Garrison und Elvin Jones vor. Es ist überliefert, dass Coltrane sich weigerte, bei diesem Fernsehkonzert von 1963 ein
Interview zu geben. Ob er meinte, dass seine Musik dadurch entzaubert würde?

Ganz anders Ornette Coleman: Er gab bereitwillig Auskunft über seine musikalischen Intentionen und stellte sich mit seinem Sohn den Fragen des Reporters.
Das Saxophonpiel von Ornette Coleman sprengte die traditionellen Fesseln des Jazz und zerstörte mit der spontanen Kollektivimprovisation eingefahrene Hörgewohnheiten. Eindrucksvolle Konzertaufnahmen.

Sonny Rollins nimmt uns mit in eine Unterrichtsstunde, die er jungen Saxophonspielern erteilt und lässt uns an einem Konzert in Montréal teilhaben.

Wir konnten den Jazzfilmexperten Lutz Felgner dafür gewinnen, eine Auswahl von dokumentari-schen Kurzfilmen vorzustellen.



Donnerstag, 2. Februar 2017, 20 Uhr
DEUTSCHLAND-PREMIERE
MIT EINER EINFÜHRUNG VON JORGO SCHÄFER
BILLY BANG / LUCKY MAN
Von Marcus Hansen & Jean-Marie Boulet / 2008 / 90 Minuten / englisch

“Ich hatte die Wahl, Knast oder Vietnam? Knast kannte ich schon...”
Im März 1967 wurde der afro-amerikanische Jazzgeiger und Komponist Billy Bang nach Vietnam eingezogen, um als Sgt. E5 William Walker im Dschungel gegen den Vietcong zu kämpfen.
Nach seiner Rückkehr war er ein gebrochener, junger Mann, von der amerikanischen Gesellschaft alleine gelassen. Alkohol, Drogen, Gewalt waren die Folge.
Erst dreißig Jahre später ist er in der Lage, sich den Dämonen seiner Vergangenheit zu stellen. Er stellt eine Band mit anderen afro-amerikanischen Vietnam-Veteranen (u.a. Butch Morris)
zusammen und macht seine erste CD “Vietnam the Aftermath”. 3 Jahre später folgt die zweite CD “Vietnam Reflections”, diesmal mit vietnamesischen Musikern.
2008 entschließt er sich, mit seiner Geige nach Vietnam zu den Schlachtfeldern seiner Vergangenheit zurückzukehren.
"Billy Bang - Lucky Man" dokumentiert diese Reise in bewegenden Bildern. Erinnerungen kommen hoch, die im krassen Gegensatz zu dem überschäumenden jugendlichen Vietnam von heute stehen.
Er begegnet einem Volk und einer Kultur, die er nie gekannt hatte. Seine Reise führt ihn durch die reichen musikalischen Traditionen Vietnam’s, von Saigon zum Mekong-Delta, nach Norden über
den 17. Breitengrad. Der Höhepunkt des Films ist seine Zusammenarbeit mit dem Symphonieorchester Hanoi.
"Lucky Man" bringt Billy Bang’s Wunsch zum Ausdruck, die seelischen Wunden des Krieges durch Musik und Kunst zu heilen: “First time I was here for the wrong reason, now I’m here for the right reason!”.
Am 11. April 2011 ist Billy in Harlem, New York, an den Folgen von “Agent Orange” gestorben.



Donnerstag, 5. Januar 2017, 20 Uhr
OH HORN!
ALBERT MANGELSDORFF, POSAUNE
Von Lucie Herrmann / 1980 / 58 Minuten

Mit seiner Posaune ist Albert Mangelsdorff (1928 - 2005) weltberühmt geworden.
Über 50 Jahre lang war er auf den Bühnen des Jazz präsent und hat die deutsche Jazzgeschichte beeinflusst wie kein anderer Musiker seiner Zeit.
In dem Film erzählt er, wie er den Jazz für sich entdeckte, wie er zu seinem künstlerischen Ausdruck fand und wie er die Posaune im Jazz durch seine mehrstimmige Spielweise revolutionierte.
Über seine Biographie hinaus wird durch seine Erzählung ein Stück Musik- und Zeitgeschichte sichtbar.

“Oh Horn! Albert Mangelsdorff-Posaune” bringt einem den Meister näher. Die statische Kamera lässt Albert agieren... die ruhigen Einstellungen, die seltenen Schnitte sind das handwerkliche
Gütezeichen dieses überzeugenden Films. Den Aufnahmen von 1980 stellt Lucie Herrmann ergänzend den Posaunisten von 2003 gegenüber. Sein Solo-Spiel ist abstrakter, noch konzentrierter, komprimierter geworden.
Ähnlich wie die Filmemacherin selber, die jetzt mit der Kamera unruhiger agiert, ständig den Posaunentönen hinterher ist, sodass auch mal die Konturen verschwimmen...”
“Jazz n’ more”, 2015



Donnerstag, 1. Dezember 2016, 20 Uhr
KONZERT IM FREIEN
Von Jürgen Böttcher (Strawalde) / 2001 / 88 Minuten

Mitten in Berlin, an historischer Stelle zwischen Marienkirche und Rotem Rathaus, steht wie ein Relikt das "Marx-Engels-Forum", ein großes, ehrgeiziges Denkmalsprojekt der ehemaligen DDR.
Jürgen Böttcher verwendet für seinen experimentellen Dokumentarfilm eigene Aufnahmen der Entstehung des Denkmals aus den Jahren 1981-86, die damals als Auftragswerk der Regierung gedacht,
aber nie zu einem Film zusammengestellt wurden. Diese Bilder kombiniert er mit 2001 auf dem Marx-Engels-Forum gedrehten Aufnahmen, wo Günther "Baby" Sommer und Dietmar Diesner im Freien
vor diesem Denkmal einen Tag lang konzertieren.



Donnerstag, 3. November 2016, 20 Uhr
CARLO, KEEP SWINGIN
Von Elizabeth Ok / 2015 / 84 Minuten

Im Nachkriegsdeutschland existiert im zerbombten Frankfurt ein legendärer Untergrundclub. Eine Idee des Trompeters Carlo Bohländer. Hier wird richtig gejazzt.
Tagsüber ist der Keller ein Proberaum, abends verwandelt er sich in eine nicht enden wollende Jamsession. Die Atmosphäre ist atemberaubend.
Musiker aus aller Welt finden sich hier ein. Gagen gibt es hier nicht, dafür aber reichlich Schnaps. Der Club ist bei den konservativen älteren Musikern als “Jazzhölle” berüchtigt,
für die jungen Musiker ist er ein Ort der Freiheit.
In bildhaften und lebendigen Schilderungen erinnern sich die früheren Weggefährten von Carlo Bohländer an den Keller und diese Zeit.
Saxophonist Gustl Mayer lässt den Vollblutmusiker Bohländer zu Wort kommen und beschwört das Nachkriegs-Frankfurt, das nicht nur als Wohlstandskind,
sondern vielmehr als weltoffene moderne Metropole erscheint. Nach und nach fügen sich die Aussagen der verschiedenen Zeitzeugen – darunter Paul Kuhn, Bill Ramsey,
Keith Copeland, Werner Wunderlich und Konzertveranstalter Fritz Rau, Dusko Goykovich, Günter Lenz – u.a. zu einem Puzzle zusammen, begleitet von bekannten Jazz- und Swingmelodien.
Dazu gesellen sich Ansichten der Mainmetropole, deren heutige Skyline unter wolkenverhangenem Himmel so trefflich zur Melancholie der Jazzmusik passen will wie sonst vielleicht nur Manhattan.



Donnerstag, 6. Oktober 2016, 20 Uhr
DAS ALPHORN UND DIE SONNE IM GEPÄCK
Von Christoph Engel / 2013 / 60 Minuten

Arkady Shilkloper ist ein Wanderer, ein Suchender. So wie er sich spielend zwischen E- und U-Musik bewegt, genauso pendelt er zwischen Kontinenten und Kulturen. Das Reisen und die Veränderung sind Konstanten im Leben des Virtuosen, der das Flügelhorn ebenso wie das Alphorn perfekt beherrscht. Das Experimentieren und die Lust am Neuen sind sein Lebenselixier.
Filmemacher Christoph Engel hat den Weltklassemusiker begleitet, auf einer Reise von Moskau über die Alpen, durchs Sauerland bis hin zur "JazzBaltica" in Niendorf an der Osts Sein Film zeigt Shilkloper mit Laien- und Profimusikern und bei einem experimentierfreudigen Alphornbauer. Er beobachtet ihn beim Proben und Musizieren im Jazzclub wie auch im Klangraum Natur. "Wenn ich Alphorn spiele, scheint die Sonne", sagt Shilkloper, für den die Musik eine universale Kraft ist.




Eine Celluloid-Improvisation über Fred Frith, der als Komponist, Songwriter und Instrumentalist 
international bekannt ist. In STEP ACROSS THE BORDER treffen sich zwei verwandte 
künstlerische Ausdrucksformen: Improvisierte Musik und Cinema Direct. In beiden Fällen geht 
es um den Moment, um das intuitive Begreifen von dem, was in einem Raum vor sich geht. 
Musik und Film entstehen aus der verschärften Wahrnehmung für das Augenblickliche. 
Bei der Improvisation offenbart sich der Plan erst ganz am Ende, man findet ihn.
von Nicolas Humbert und Werner Penzel, englisch, mit deutschen Untertitel, 1990, 90 Min.




Paris, 1959: Der alternde, alkoholgefährdete Jazz-Saxophonist Dale Turner (gespielt von Dexter Gordon) kehrt aus den Staaten nach Paris zurück, wo er einst seine größten Triumphe feierte und nun im Blue Note auftreten darf. Davon hört auch der Franzose Francis (Francois Clucet), der Dale zu seiner Glanzzeit erlebte, sich nun aber zunächst nicht einmal eine Eintrittskarte für den Club leisten kann und von außen zuhören muss. Er beschließt, sich des vereinsamten Musikers anzunehmen und ihm ein Umfeld zu bieten, in dem er sich wieder voll der Musik widmen k Der französische Regisseur Tavernier hat mit diesem anrührenden Spielfilm mit großartigen Darstellern und hervorragenden Musikern das Milieu überzeugend getroffen. Die Musik von Herbie Hancock wurde mit dem Oscar prämiert.
Von Bertrand Tavernier, USA/ Frankreich, deutsch, 1986, 133 min.

Der Eintritt ist frei.





Eingeladen zum 25. 'Musik Unlimited' Festival in Wels / Österreich erhielt der Wuppert Peter Brötzmann die Möglichkeit, das Programm zu kuratieren und Musiker*innen seiner Wahl aus aller Welt für das Festival zu engagieren. Der Konzertfilm dokumentiert ein Benefizkonzert des Peter Brötzmann Chicago Tentet mit diversen Gästen für die Opfer von Erdbeben, Tsunami und der anschließenden radioaktiven Verstrahlung.
Von Pavel Borodin, a co-release with PanRec, 2011, 105 min.






Im März 2010 wurden Rüdiger Carl und Sven-Ake Johansson vom Künstlerhaus
Bethanien eingeladen, um ein Abschiedskonzert in der ehemaligen Kapelle des
Diakonischen Krankenhauses zu geben. Die Aufführung „Tschüss Bethanien“ ist eine
Hommage an den „Genius Loci“ dieses Gebäudes und seine Besetzer und Bewohner, die
eine wichtige Rolle in der Berliner Kunstszene seit den 70er Jahren spielen.
Von Antoine Prum. 2010, 28 Min.

Special Features:
Magic Perfumes Fill The Air
: Im Mai 2005 treffen sich Rüdiger Carl und Sven-Ake
Johansson zu Proben von klassischen Liedern und Jazzstandards. 19 Min.
Wuppertal 85: Konzert-Aufnahmen Grenzubersont>ee. IS: ann.alerchreitungen '85 in der börse, Wuppertal. 8 Min.
Der Eintritt ist frei.





Die Saxofonisten: Lester Young, Coleman Hawkins und Ben Webster“


Die Tenorsaxofonisten Coleman Hawkins, Lester Young und Ben Webster haben
Jazzgeschichte geschrieben. Viele Saxofonisten der nachfolgenden Generationen sind
davon beeinflusst. Besonders Coleman Hawkins wurde als der Vater des Jazzsaxofons
bezeichnet. „Mal verhaucht und mal traurig, mal kraftvoll, mal ruhig, mal warm - Der Klang,
den ein Tenorsaxofonist herbeizaubert, ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck.“ schreibt
Hans Hielscher auf Spiegel-Online.
Wir konnten den Jazzfilmexperten Lutz Felgner dafür gewinnen, eine Auswahl von
dokumentarischen Kurzfilmen (u.a. auch mit Billie Holiday und Lester Young) aus seiner
Privatsammlung vorzustellen. Weitere Filmabende mit einigen der wichtigsten
Saxofonisten des Jazz sollen folgen.





Ein Film über 'The Dorf' von Jorgos Katsimitsoulias
Ein kurzer Roadtrip von Münster nach Dortmund spielt sich im Film ab. Auf dem Weg zum Domicil wird eine Suppe, die seit Beginn des Orchesters Teil der Proben und Konzerte ist, transportiert. Diese Suppe, die von Jan Klares Frau gekocht wird, ist die geheime Zutat des Orchesters und das gemeinsame Mahl hat sich über die Jahre als Ritual etabliert. Wichtiger als gedacht, ist diese Suppe die Basis auf der die Musiker*innen von The Dorf sich näher gekommen sind und die Basis auf der dieses Partizipative Orchester lebt und atmet. Die Reise, die sich zwischen den Konzerten und Interviews abspielt, läuft nicht ohne Hürden ab. Ein kleiner Unfall sorgt dafür, dass die Suppe es fürs erste Mal fast nicht zum Domicil schafft.
Der Film dokumentiert ein ganzes Semester von Proben und Konzerten des Orchesters. Mit dem Jazzclub Domicil in Dortmund als Hauptspielort fängt eine Reise an, die auf dem Moers Festival mit einem sehr besonderen Auftritt endet. The Dorf besteht aus ca. 35 Musiker*innen aus Dortmund, Hagen, Bochum, Essen, Duisburg und Münster, die hauptsächlich die Jazzszene des Ruhrgebiets vertreten. Die Besetzung des Orchesters weicht von einer klassischen Big Band ab, indem elektronische Instrumente, Streicher und Stimmen auf eine außergewöhnliche Art integriert werden.
Weitere Informartionen: www.jazzsoup.de








Letzte Saison:





Programm 2013