Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V.
Rückblick bis 2013 >


www.soundtrips-nrw.de

Die Konzertreihe Soundtrips NRW präsentiert spannende musikalische Rundreisen durch NRW. Die inzwischen fünfjährige Kontinuität wird durch die Förderung des HYPERLINK "http://nrw-kultur.de/projekte/projekte/soundtrips-nrw/info/" Kultursekretariats NRW sowie der beteiligten Städte möglich gemacht und bietet die Chance eine qualitativ hochwertige Konzeptidee weiterzuentwickeln und lebendig zu gestalten. Wer sich auf den Soundtrip begibt, erlebt interessante Klangwelten, musikalische Neukreationen und spontane Begegnungen in einem nordrhein-westfälischen Netzwerk von innovativer Kraft und mit hohem künstlerischem Potential.
SOUNDTRIPS in 2014 bringt noch mehr Konzerte in noch mehr Städten!





Foto: Petra Cvelbar

Die Violinistin und Vokalistin, geboren in Wien, lebt derzeit in der Südsteiermark; studierte
Violine bei Alexander Arenkov am Konservatorium der Stadt Wien und Komposition, sowie
elektroakustische Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Seit über zehn Jahren beschäftigt sie sich mit der Entwicklung experimenteller
Improvisationstechniken mit Violine und Stimme. Es geht ihr um die Auslotung des
Verhältnisses von Körper, Gestik, Klang und Raum. Dabei dienen auch immer wieder
electronic devices und unterschiedliche Präparierungen zur Erzeugung erweiterter
Klangspektren. Mit Experimentierfreude und körperlicher Unmittelbarkeit arbeitet sie an
musikalischen Bildern, deren Vielschichtigkeit und gleichzeitige Transparenz ihr explizites
Anliegen sind. Mia Zabelka bewegt sich immer zwischen den freien Formen Klangkunst,
Avantgarde, Jazz, Pop und Punk auf ganz eigene individuelle Weise.
Eigentlich ist der Begriff "Crossover" noch zu eng, aber die E-Violinistin, Vokalistin,
Komponistin und Elektronikerin gelingt es immer wieder in ihren vielen Projekten und
Kooperationen ungewöhnliche musikalische Verbindungen herzustellen und dafür ist
die Reihe soundtrips NRW genau der richtige Ort.
Als Gast begleitet sie Nicola Hein an der Gitarre.








Tjong Pow ist ein Improvisationsprojekt von Laurens van der Wee aus den Niederlanden
und Eliad Wagner aus Italien.
Das Duo führt den Hörer durch Feedback induzierte Tagträume und schafft mit Hilfe ihres
elektronisch vernetztes Hybrid-Instruments eine Collage freier elektronischer Musik-
Events: bizarr und sehr fesselnd. Durch die Verwendung von Bausteinen und Techniken
der improvisierten Musik und mit Anleihen aus Klangwelt und Prinzipien der Musique
concrète, baut Tjong Pow Brücken zwischen menschlichen Körperlichkeit und
mechanische Verhalten. Das Ergebnis ist ein Amalgam aus Klangereignissen, die durch
die Aktionen der beiden Künstler auf der Bühne in Form gebracht werden.
Alle Musik ist komplett improvisiert, ohne vorherige Planung oder Komposition, anders als
unsere persönlichen Fähigkeiten, Erfahrungen, Vorlieben und Freundschaft.
Im zweiten Set gesellt sich Pinguin Moschner an der Tuba dazu.
Die inzwischen sechsjährige Kontinuität der der Soundtrips wird durch die Förderung des
Kultursekretariats NRW und der beteiligten Städte ermöglicht und bietet die Chance eine
qualitativ hochwertige Konzeptidee weiter zu entwickeln und lebendig zu gestalten.





ANDERUNG!! Krankheitsbedingt wird Paul Lovens leider nicht die 25. Tour der Konzertreihe „Soundtrips NRW“ begleiten.


Violine Analogsynthesizer

ausserdem: Ausstellungseröffnung: „Klangbilder – Soundtrips NRW
mit Arbeiten des Fotografen Heinrich Brinkmöller-Becker



Kurzfristig konnten dafür aber Tiziana Bertoncini an der Violine und Thomas Lehn am Analogsynthesizer aus Wien gewonnen werden. Ihre Musik besticht durch das Wechselspiel der beiden sehr unterschiedlichen Instrumente und der Verbindung von Klassik und Elektronik, von Abstraktem und Zeitgenössischem, von Spannung und Intensität. Seit 2002 arbeiten sie zusammen und sind bereits in Österreich, England, Frankreich, Italien, der Schweiz, der Slowakei und den Niederlanden aufgetreten.

Die inzwischen fünfjährige Kontinuität der Soundtrips wird durch die Förderung des Kultursekretariats NRW und der beteiligten Städte ermöglicht und bietet die Chance eine qualitativ hochwertige Konzeptidee weiter zu entwickeln und lebendig zu gestalten. Zudem wird die Ausstellung „Klangbilder – Soundtrips NRW“ des Fotografen Heinrich Brinkmöller-Becker am 29. August eröffnet und ist bis zum 30. September an den Veranstaltungsabenden geöffnet.

Die Ausstellungseröffnung ist um 19:30 Uhr, das Konzert beginnt um 20 Uhr
.






Liz Allbee – Trompete & Muschelhorn
Michael Vorfeld – Perkussion & Saiteninstrumente


Gäste:
Sue Schlotte – Violoncello
Simon Camatta – Schlagzeug


THE ZOO ist ein Duoprojekt von Liz Allbee (Trompete & Muschelhorn) und Michael Vorfeld (Perkussion & selbst entworfenes Saiteninstrument). Gemeinsam entwickeln sie einen eigenwilligen und unverkennbaren, rein akustischen Sound, der mit einer extremen Vielschichtigkeit und klanglichen Räumlichkeit einhergeht. Die Musik des Duos bewegt sich immer wieder in neue, überraschende Richtungen, voller eleganter Wendungen und frappierender Brüche. Neben dichten Texturen entstehen intime und äußerst fragile Situationen; feingliedrige Klanggebilde mutieren zu tonalen Zentren, um sich bald darauf in geräuschhafte Klanggesten aufzulösen. Eine eindringliche und äußerst intensive Konzertperformance, absolut live!

Liz Allbee spielt Trompete sowie Muschelhorn, Elektronik und Stimme. Ihre Arbeit umfasst unterschiedliche Genres wie Improvisation, Elektronische Musik, Noise und experimentelle Pop- und Rockmusik. Michael Vorfeld, Musiker und bildender Künstler, spielt Perkussion und selbst entworfene Saiteninstrumente und realisiert elektroakustische Klangarbeiten. Er ist aktiv in den Bereichen experimentelle Musik, improvisierte Musik und Klangkunst.

Wie stets bei den Konzerten der Soundtrips NRW-Reihe sind in Nordrhein-Westfalen beheimatete Musiker*innen als Gäste dabei. Im ORT sind das die Cellistin Sue Schlotte sowie der Schlagzeuger Simon Camatta.











Soundtrips NRW“ begegnen sich zwei Musiker, zwischen denen schon bei ihrer ersten Zusammenarbeit 2013 sofort der berühmte Funke übersprang. Rachel Musson lebt in London und ist dort in zahlreiche Projekte involviert. Im Trio mit Liam Noble und Mark Sanders hat sie gerade ein Album beim Babel Label veröffentlicht. Darüber hinaus arbeitet sie mit Julie Kjaer und Hannah Marshall, Steve Noble und Carl Ludwig Hübsch zusammen und hat Konzerte mit Musikern wie John Russell, Olie Brice, Rowland Sutherland, Alex Ward, Mary Halvorson und Han Bennink gegeben. Corey Mwamba aus Derby wird für seine originelle und einzigartige Vibraphon-Spielweise geschätzt. In seiner Klangkunst verfügt er über eine weite Palette von musikalischen Einflüssen. Ein großes Publikums- wie Presse-Echo erhielt er für Konzerte und Tonträger seines Trios mit Dave Kane und Joshua Blackmore. Das Zusammenspiel von Rachel Musson und Corey Mwamba ist gekennzeichnet durch sich verändernden Strukturen, abstrakte Klanglandschaften bis hin zu synchronen Ausbrüchen. Sphärische Klänge verdichten sich zuweilen zu intensiven Dialogen im Free Jazz Stil.

Im ORT werden Gunda Gottschalk (Violine) und Carl Ludwig Hübsch (Tuba) als Gäste dabei sein.

Die Konzertreihe „Soundtrips NRW“ präsentiert spannende musikalische Rundreisen durch NRW. Bei jeder Station kommen zum Hauptprogramm wechselnde Gastmusiker hinzu. Die inzwischen sechsjährige Kontinuität der Reihe wird durch die Förderung des Kultursekretariats NRW sowie der beteiligten Städte möglich gemacht.









Harald Kimmig Violine Daniel Studer Kontrabass Alfred Zimmerlin Violoncello
Gast: Erhard Hirt Gitarre

"Aufmüpfige Streicher: Konventionelle Form-Schemata des Jazz lassen Kimmig/Studer/Zimmerlin aussen vor. Das mit Violine, Cello und Kontrabass ungewöhnlich besetzte Streichtrio lässt den Klangkörper in verschiedenste Richtungen ausdehnen, improvisiert spontan aus dem Augenblick heraus. Im Verlauf des Spiels werden immer wieder neue Formen geschaffen, die das Publikum {...} in Spannung halten. Zuhören lohnte allemal, da facettenreiche Klangwelten, komplexe Strukturen und ausgeprägte Formen eine eigenständige Musik ohne stilistische Berührungsängste entstehen lassen. {...} Es sind vor allem die überraschenden scharfen Kontraste, die die Spannbreite dieses Trios ausmachen."
Der beredten Kommunikation der drei Streicher, "die ihre Saiten nach allen Richtungen ziehen und zerren, schnappen und klatschen lassen und damit verblüffende Effekte erzielen,”(Reiner Kobe, Badische Zeitung) schließen sich im zweiten Konzertteil Gast-Musiker aus NRW an.

"In der klassischen Musik zählen Streichtrios zu den häufigsten kammermusikalischen Besetzungen. Im Jazz sind sie hingegen eine Rarität. Insofern ist das frei improvisierende Streichtrio schon aufgrund des Instrumentariums ungewöhnlich, auch wenn es sich von klassischen Streichtrios dadurch unterscheidet, dass es mit Violine, Violoncello und Kontrabass besetzt ist. Auch der Umstand, dass der Geiger Harald Kimmig, der Cellist Alfred Zimmerlin und der Kontrabassist Daniel Studer den traditionellen Klang des Streichtrios durch ungewöhnliche Spieltechniken erweitern, hebt diese schweizerisch-deutsche Formation aus dem Improvisationsalltag heraus. Auf der Basis einer langjährigen Zusammenarbeit und Vertrautheit entwickeln die drei Musiker facettenreiche Klangwelten, Strukturen und Formen." (Reinhard Kager, SWR, 2011)









Peter Jacquemyn_Kontrabass
Gäste: Maryanne Piper_Klarinette, Bernd Köppen_Klavier

Änderung: Anstelle des leider erkrankten Bernd Köppen spielt die Pianistin Dusica Cajlan Wissel im zweiten Set zusammen mit dem Soundtrip-Künstler Peter Jacquemyn und der Klarinettistin Maryanne Piper.

Peter Jacquemyn ist seit 20 Jahren einer der umtriebigsten Improvisatoren der belgischen Szene. Er begann das Bass-Spiel, parallel zu seiner akademischen Laufbahn als Bildhauer, autodidaktisch, nachdem er den legendären freejazz Bassisten Peter Kowald im Konzert gehört hatte.
Jacquemyns Projekte reichen vom Solo über multimediale Projekte bis hin zu großen Besetzungen. Er konstruiert für Klanginstallationen auch eigene raumgreifende Instrumente (lange Saiten, Schwirrhölzer, oder Schlauchtuben) und bewegt sich -neben seiner regen Konzerttätigkeit in Belgien, Deutschland, England, Polen- auch in Zusammenhängen von Performance Tanz und bildender Kunst. Seine Musikalität erwächst aus physischen Bewegungsmustern. Sein Gestus ist kraftvoll agierend und läßt die Musik organisch aus dem Instrument herausfließen.
Die Beschäftigung mit archaischer Volksmusik aus Fernost und die damit verbundene Konzertreise in die Mongolei im Jahre 2000, haben seine Musizierhaltungstark ge- prägt. In seinen freien Improvisationen bezieht er sich auf archaische Grundmuster des Musizierens als elementare Laut- und Gefühlsäusserung. Über seine Spielhaltung schreibt er selbst:
"My music is largely supported by (amongst others) Asian nomad traditions, Mongolian Mohrin Khuur (horse-head fiddle) and Khoomi (throat singing) technique, Korean Pansori opera (origin 11th century), Inuit sound-word games originating from unfathomable prehistoric times, polyphonic Pygmy girl community singing, wooden horn ensembles from Cameroon, Papua panpipe ensembles, Papua, the last remaining society on earth still living in neolithic consistency, or by authentic Swiss yodelers and singing Sicilian fishermen...
Within this context my participation in the traveling 'Roaring Hooves' festival in Mongolia was a live-changing experience to me. My sound is determinate by ancient music traditions. Once manifested, the sound eludes you, ceases to belong to you. I try to observe my sound from a distance, making it seem like you're interacting with external factors. Interior monologue becomes interior dialogue, uninhibitedly responding to ourself.
"










Matthias Müller Posaune www.matthiasmueller.net
Christian Marien Schlagzeug www.christianmarien.de




Superimpose ist EIN Klang.
Seit 2006 betreiben Matthias Müller und Christian Marien ihre gemeinsame Klangforschung. Die Vielzahl an Konzerten in Europa und den USA, aber auch intensive Arbeit im Proberaum, sind Grundlage für das Niveau an Klarheit, Tiefe und Verbundenheit, welches sich die beiden erarbeitet haben, ebenso wie für ihren unverwechselbaren Bandsound, dem ihr spezifischer Improvisationsansatz zu Grunde liegt: Es agieren zwei unabhängige Stimmen, die sich überlagern, mal verschmelzen, mal divergieren, sich ihren eigenen Weg bahnen, sich verschieben, aber doch dieselbe Richtung verfolgen. Dokumentiert ist all dieses auf zwei bereits veröffentlichten CDs (Leo Records, Creative Sources) sowie einer 2014 erscheinenden LP.

Matthias Müller, 1971 im niedersächsischen Zeven geboren, begann das Posaunenspiel im Alter von zehn Jahren im örtlichen Posaunenchor. Von 1994 bis 1999 studierte er an der Folkwang Hochschule in Essen. Seine 2004 erschienene CD „Bhavan“ wurde von dem Musiker und Journalisten John Corbett aus Chicago produziert. Im selben Jahr zog er nach Berlin. Seitdem spielte er mit einer Vielzahl herausragender Improvisatoren wie John Edwards, Mark Sanders, Johannes Bauer, Tobias Delius, Olaf Rupp, Paul Lovens, Toshimaru Nakamura, Clayton Thomas, Michael Vorfeld, Axel Dörner u.v.a. Er ist Mitglied im „Splitter-Orchester“, dem 24-köpfigen Ensemble der Berliner Echtzeitmusik-Szene. Neben der improvisierten Musik tritt Müller auch als Interpret von Neuer Musik in Erscheinung undarbeitete u.a. mit diversen Berliner Ensembles wie „Xenon“, „Work In Progress“ und „Zinc & Copper Works“.
Konzertreisen und Festivals führten ihn nach Afrika, Asien, Nordamerika und diverse europäische Staaten. Mit seinen eigenen Projekten hat er bisher mehr als 20 CDs auf international bekannten Plattenlabels veröffentlicht.

Christian Marien wurde 1975 in Münster (Westf.) geboren. Er studierte Schlagzeug in Amsterdam und Berlin, wo er seit dem Jahr 2000 lebt. Dort machte er sich zunächst in der Jazz-Szene einen Namen, u.a. als Mitbegründer der Ensembles Olaf Ton und Stereolisa. Mehr und mehr wand er sich der frei improvisierten Musik zu, kollaborierte mit einer Vielzahl hochkarätiger Improvisations-Künstler wie Frank Gratkowski, Johannes Bauer, Gebhard Ullmann, Jürgen Kupke und vielen anderen und avancierte zu einem festen Bestandteil der Berliner Improvisations-Szene.
Sein Interesse an Genre übergreifendem künstlerischem Austausch bringt ihn zusammen mit bildenden Künstlern (Thomas Bratzke, Philip Wiegard), Schauspielern (Judith Strößenreuter) oder Tänzern (Hans-Werner Klohe, Kadir „Amigo“ Memis, Julyen Hamilton). Insbesondere mit der Performance-Gruppe „Ritsche, Zast & Marien“, die Improvisation in Musik und Malerei  verbindet, bestreitet er zahlreiche Performances, Festivalauftritte und Ausstellungen.










Zwei Legenden der englischen Improvisierten Musik treffen auf die NRW Szene.

Phil Minton ist einer der originellsten Vokalisten der zeitgenössischen Musik. Seit den frühen 60ern tourte er als Trompeter und Sänger u.a. mit dem Mike Westbrook Orchestra durch die ganze Welt. 1974 begann Phil Minton mit experimentellen Theatergruppen zu arbeiten. 1975 formierte er mit Maggie Nicols und Julie Tippett die Vokalgruppe Voice. Seit 1976 arbeitet er als Solist und in verschiedenen Formationen vor allem improvisierter Musik, u.a. im Duo mit Fred Frith, Roger Turner und Peter Brötzmann. Während der 80er Jahre beschäftigte er sich mehr und mehr mit Multimedia-Arbeiten, u.a. mit FM Einheit. 1987 begann die Zusammenarbeit mit Veryan Weston, die zu zahlreichen Projekten führte. 1988 wurde er vom International Jazz Forum zum besten Sänger Europas gewählt. Präzise und volltönend vom authentischen Blues oder von einer Rossini-Arie in farbenprächtige Geräuschkollagen wechselnd, fesselt er sein Publikum und schafft magische Momente. Nichts wirkt aufgesetzt. Minton lebt in jedem Laut. Der Kritiker Markus Müller: "Er genießt den Blick über alle Genregrenzen hinweg…ob traditionelle Liedform oder Kehlkopfakrobatik im Stil des instant-composing, Mintons Stimme umfasst eben mehr als irgendwelche Oktaven, sie erarbeitet sich die ganze Musik, liebevoll manchmal auch ein bißchen respektlos… Dass er diesen Fundus, dieses kollektive Stimmklanggedächtnis in all seinen Ausdifferenzierungen in zum Teil stupender Reaktionsschnelligkeit in den Diskurs der freien Improvisation einbringt, lässt die meisten Hörer … auch an Ihren Ohren zweifeln."

Seit Anfang der 70er Jahre ist John Russell eine Schlüsselfigur der englischen Improvisierten Musik. Sein Stil beruht auf der radikalen Neuerfindung der Rolle der akustischen Gitarre im musikalischen Kontext. Anstatt die Klangfarbe seines Instruments durch Elektronik oder erweiternde Techniken zu verändern, folgt Russell seiner eigenen Vision der Beziehung zwischen Rhythmus und Harmonie: schneidender Angriff, kürzeste Noten und Eilläufe von Extrem zu Extrem. Seine Spieltechnik bleibt immer eingebunden in die Interaktion der Mitspieler, in die Musik des Kollektivs. John Russell begann 1965 mit dem Gitarrenspiel und fing an, ab 1971 in und um London in Clubs aufzutreten. Ab 1972 gehörte er zur britischen Free Jazz-Szene und spielte in Clubs wie dem The Little Theatre Club, Ronnie Scott's, The Institute of Contemporary Arts, sowie mit den Künstlergruppen The Musicians' Co-Op und dem London Musicians' Collective. 1974 spielte er im Quintett mit dem Pianisten Steve Beresford (Teatime). Von 1974 an arbeitete er auch als Lehrer, hatte Fernseh- und Radioauftritte und ging auf ausgedehnte Tourneen im Vereinigten Königreich und Europa. 1978 erschien sein erstes Album mit Solo-Improvisationen ('From Next to Last). Im Juni 1980 trat er in der Band von Günter Christmann zusammen mit Maggie Nichols, Maarten Altena, Paul Lovens auf dem Jazzfestival Moers auf; 1981 gründete er die Formation Quaqua und nahm dann eine Reihe von Alben für die Label Emanem und ACTA auf, u.a mit John Butcher und Phil Durrant. 1988 war Mitbegründer der langjährigen Konzertreihe im Bereich der improvisierten Musik MOPOMOSO. Neben seinen eigenen Projekten arbeitete Russell Anfang der 1990er Jahre im Butcher/Durrant/Russell Trio, dem Chris Burn Ensemble (Navigations 1997), im Duo mit Stefan Keune, außerdem mit Roger Turner, Phil Minton, Gina Southgate, Evan Parker, Hugh Davies und Luc Houtkamp sowie in der Formation London Air Lift (1996/87) mit Evan Parker, John Edwards und Mark Sanders. 2005 spielte er im Evan Parker Oktett sowie im Ensemble von Lol Coxhill, 2006 wirkte er mit in einer Formation mit John Butcher, Roger Turner, Thomas Lehn, Dorothea Schürch und Günter Christmann. Mit Roger Turner und Michel Doneda tritt er im Trio auf.




åå In Zusammenarbeit mit dem NRW Kultursekretariat Wuppertal ist es 5 Veranstaltern aus 5 Städten gelungen, sich in ein lebendiges Austauschmodell zwischen bedeutenden Musikern NRWs zusammen mit interessanten internationalen Gästen zu begeben. Unter dem Motto Soundtrips NRW – look inside werden die Spiel-Karten in der ohnehin lebendigen Szene innovativer Musik neu gemischt und ausgelegt. Look inside ist eine Einladung, an diesem Prozess teilzuhaben.






Zu den Kuratoren >
Flyer download (4MB) >




BOCHUM _ Martin Blume
AMMR – Aktuelle Musik Metropole Ruhr „Klangbilder“
Kunstmuseum
Kortumstr. 147
44787 Bochum
www.martinblume.de

Martin Blume
Schlagzeuger und Komponist. Lebt und arbeitet seit 1976 in Bochum. Seit 1983 ist er als professioneller Musiker im Bereich Neuer Improvisationsmusik tätig. Unter anderem arbeitet er regelmäßig mit Johannes Bauer, Phil Minton, Fred van Hove, Thomas Lehn, Marcio Mattos, Luc Houtkamp und John Butcher zusammen. Er spielte - meist mit eigenen Ensembles - in vielen europäischen Ländern, den USA, Kanada und Australien und nahm bis jetzt 20 CDs auf.
Seit 1988 engagiert er sich als Organisator von Konzertreihen und Festivals zeitgenössischer Improvisationsmusik im Ruhrgebiet, vor allem im Museum Bochum. Seit 2004 organisiert und kuratiert er dort die Konzertreihe „Klangbilder“.



KÖLN _ Carl Ludwig Hübsch
Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse
www.clhuebsch.de

Carl Ludwig Hübsch
Nach meist autodidaktischem Werdegang improvisiert Hübsch auf der Tuba und komponiert für kleine und große Besetzungen Improvisierter oder Neuer Musik. Er leitet mehrere eigene Ensembles und ist als Tubist im In- und Ausland gefragt. Hübsch spielte in unzähligen Konzerten mit Meistern der Improvisation und anderer Künste. Seine Arbeit ist in zahlreichen Radio- und CD-Produktionen dokumentiert. Stipendien in der Schweiz und in den USA. Konzertreisen überallhin. Hübsch erfand, kuratiert und organisiert seit dem Jahr 2000 die "Plattform Nicht Dokumentierbarer Ereignisse", die ab 2004 meistens im Atelier Dürrenfeld/Geitel in Köln stattfindet.
www.ulrich-duerrenfeld.de/konzert.htm



MÜNSTER _ Erhard Hirt
BLACK BOX im cuba
Achtermannstr. 12
48143 Münster
www.blackbox-muenster.de

Erhard Hirt begann 1967 Bluesgitarre zu spielen. In den 70er Jahren Free-Jazz. Ab 1977 Solokonzerte mit experimenteller Gitarrenmusik, Stadtmusikpreis des WDR Köln. Konzertreisen in Europa, Nordamerika, und Japan. Regelmäßige Zusammenarbeit mit: John Butcher, Phil Minton, Lol Coxhill, Paul Lytton, Martin Theurer u.v.a. Veröffentlichungen auf FMP, Nur/Nicht/Nur, Ambitus, AufAbwegen. Organisiert seit 25 Jahren Musik- und Kunstprojekte für das Kulturzentrum cuba. Kurator des KlangZeitFestival Münster, der Gesellschaft für Neue Musik Münster.
www.erhardhirt.de



WUPPERTAL _ Gunda Gottschalk
ort
Peter Kowald Gesellschaft/Ort e.V.
Luisenstr. 116
42103 Wuppertal
www.kowald-ort.com

Gunda Gottschalk
Improvisationsmusikerin, studierte Violine an der staatlichen Hochschule für Musik, Rheinland. Seit 1990 ist sie Mitglied bei PARTITA RADICALE, Ensemble für Neue und Improvisierte Musik. Von 1995-2002 war sie Teil der GLOBAL VILLAGE - Formation von Peter Kowald. Sie absolvierte Solotourneen in den USA, und spielt im Rahmen internationaler Festivals für Neue Musik in vielen Ländern Europas, Asien und der USA. Seit 2002 kuratiert und organisiert Gunda Gottschalk Konzerte, Artist in Residences und Festivals im ort, der Peter Kowald Gesellschaft Wuppertal.


AACHEN _ Paul Hubweber
Der gute Ton
www.hubweber.eu

PAUL HUBWEBER
begann seinen musikalischen Weg als Schlagzeuger und Gitarrist und spielt seit 1972 Posaunenkonzerte. Neben dem regelmäßigen Zusammenspiel mit Paul Lovens, John Edwards, Paul Lytton uva. stehen Soloarbeiten im Bereich der Zeitgenössischen und Alten Musik im Vordergrund. Weitere Facetten bilden Arbeiten mit Tänzern, bildenden Künstlern und Schriftstellern. Konzertorganisation und Kuratorentum mit Beginn der frühen Moers-Festival-Jahre. Hubweber begründete 1984 die lose Konzert- und Festivalreihe „der gute Ton“ in Moers, Wuppertal und Köln.








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und Klangbilder Bochum, Der gute Ton Aachen, Plattform nicht dokumentierbarer Ereignisse Köln