Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V.

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Performance zum 110. Geburtstag und 30. Todestag des französischen Psychoanalytikers Jacques Lacan

Christoph Irmer_Violine_Joker Nies_Electronics, Video_Geraldo Si_Tanz, Stimme








Jacques Lacan wurde am 13.4.1901 in Paris geboren und starb dort am 9.9.1981. So feiern wir im Jahr 2011 seinen 110. Geburtstag und seinen dreißigsten Todestag. Diese Performance soll an Lacan erinnern, ohne sich auf mehr als einige wenige Aspekte seines Schaffens beziehen zu können.

Jacques Lacan gilt als der wichtigste Psychoanalytiker Frankreichs, der aber gleichwohl nicht nur Kontakte mit Künstlern wie Dalí oder Picasso unterhielt, sondern eine immense Bedeutung für die Sprachwissenschaften, die Kulturtheorie und die französische Phänomenologie hatte. Lacan, der die Schriften Freuds neu interpretierte und radikalisierte, gründete 1953 die Société Française de Psychanalyse, die jedoch von der International Psychoanalytic Association nicht anerkannt wurde, so dass er 1963 sogar von der Liste der Lehranalytiker gestrichen wurde. Ein wichtiger Aspekt des Lacan´schen Werks besteht in der Untersuchung der frühkindlichen Mutter-Kind-Beziehung, in deren Auflösung sich das kindliche Subjekt herausbildet. Dieses Subjekt "erkennt" sich selbst im Spiegel, wo es seinen Körper findet und wo die Voraussetzungen für den Spracherwerb gelegt werden. Durch den Vater bzw. im "Namen des Vaters" muss sich das Kind der symbolischen Ordnung der Sprache unterwerfen und bedienen, um seine "Bedürfnisse" artikulieren zu können. Gleichzeitig mit der Sprache entsteht das Unbewusste als "Begehren" des "Anderen", als "Urverdrängung" des "Mangels".

Für die künstlerische Arbeit lassen sich daraus wichtige Schlussfolgerungen ziehen, sei es für die Arbeit des Tänzers mit dem eigenen Körper, aber auch für den Maler oder den Musiker hinsichtlich der imaginären und symbolischen Beziehungen im künstlerischen Ausdruck.