Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V.

ort
Luisenstraße 116
42103 Wuppertal


Nun schon zum siebten Mal veranstaltet die Peter Kowald Gesellschaft ihr jährliches Festival im April. Die beiden ersten Festivaltage finden im ort, Luisenstr. 116, 42103 Wuppertal statt. Das Abschlusskonzert am 3. Festivaltag ist eine Kooperation mit der Reihe KlangArt, und wird im Skulpturenpark Waldfrieden veranstaltet.




Die Ausstellung ist bis Mittwoch, 19. Mai 2010 geöffnet.

Immer mittwochs 18 – 20 h und samstags 16 – 19 h.
Ausnahme am Samstag, 24. April / wegen des Konzerts am Abend von 13 – 16 Uhr
 
Mittwoch, 19. Mai 2010, 20 h
Finissage
mit Lesung von Mitch Heinrich aus Der Ochse von Andreas Junge. mehr>





Zeichnungen und Malerei von Andreas Junge (2009)

Musik_Bernd Köppen_Piano_Andreas Bär_Saxophon

Es spricht_Anne Katrin Reif

Film_Ein Interview – Peter Kowald befragt Andreas Junge
(Andreas Junge -x / sec.
Dokumentarvideo,
U-matic HB, 14:30 min. 1995.
Musik: Karoly Binder, Bernd Köppen)
















Andreas Bär_Bernd Köppen

Mit der Ausstellung von Andreas Junge erinnern wir an den im vergangenen Jahr verstorbenen Wuppertaler Maler. Sein künstlerisches Schaffen wurde seinerzeit von Kowald stets geschätzt und protegiert. Andreas Junge entwickelte eine äußerst eigenwillige Künstlerpersönlichkeit. Sein Nachlass enthält hochexpressive Malerei mit starker Ausdruckskraft. Dies wird die erste Werkschau nach seinem Tod sein.




Andreas Junge, der im letzten Jahr leider viel zu jung verstarb, verband eine sehr tiefe geistige Freundschaft zu Peter Kowald. Junge, eines der großen Malertalente der jüngeren Generation, studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf und war Meisterschüler bei A.R.Penk. Bekannt wurde er durch seine expressiven Malereien, die ungeschönt über das Leben erzählen. Sein Werk reicht von comichafter Malerei, Sprühbildern bis hin zu erzählerischen Zehnmeterbildern und Klingenschnitten in Karton. Alles tief getränkt in Schwarzen Humor, ungekünstelt, apokalyptisch aber auch mit märchenhaften Fragmenten und ganz zarten Momenten. Junges Arbeiten erzählen von den immer wiederkehrenden und allzu gern verdrängten Weltendramen aber auch von den ganz persönlichen Härten und Freuden des Lebens. 1991 war er Förderpreisträger des Eduard von der Heydt-Kulturpreises der Stadt Wuppertal. Es ist uns ein anliegen, Andreas Junges Leben und Werk in dieser Ausstellung aufleben zulassen und viele Facetten seines Schaffens zu zeigen.

Zur Eröffnung wird der Film Andreas Junge –x/sec eine Künstlerdokumentation von dem Filmemacher Michael Baudenbacher gezeigt. Sie entstand 1995 in enger Zusammenarbeit mit Andreas Junge. Der Musiker und Freund Peter Kowald führt in Form eines Interviews durch die Schaffensperioden des Künstlers.



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Leo Huhn_Reeds
Lömsch Lehmann_
Reeds
Frank WIngold_
Git, Noisetable
Sebastian Gramss_
Bass
Dirk Peter Kölsch_
Drums


Nach Goldberg (Enja) in 07/08 befindet sich Underkarl mit dem neuen Programm weiterhin in der unendlichen Zeitschleife aktueller Musik. Im Zeitalter von iPod Shuffling zeigt Underkarl mit "Melting Pot" eine neuartige Synthese verschiedenster Einflüsse. Seit 15 Jahren existiert die Gruppe um den Bassisten Sebastian Gramss und zählt somit zu den wenigen konstanten Formationen der deutschen Jazzszene. Langjährige Spielfreude, die sich durch die lange Kontinuität der Band immer weiter vertieft hat.
inspired by... G. Ligeti, F. Zappa, Duke Ellington, A. Braxton, I. Stravinsky, Led Zeppelin, John Zorn, Th.Monk, M. Feldman, Charles Mingus, Bach, Buddy Bolden, C. Parker, Miles, Coltrane, Fred Frith, Dave Holland, Björk, Red Hot Chili Peppers,Radiohead, Pink Floyd, Duke Ellington, Gil Evans, Spike Jones, Helge Schneider, Dimitri Schostakowitsch, Kenny Wheeler, Louis Armstrong, P. Kowald, Underkarl, C.Nancarrow , Skin, Gil Evans, Abba, Pharaoh Sanders, Eric Dolphy, Helge Schneider, Jelly Roll Morton, Steve Reich, Kurt Schwitters, Ornette Coleman, Radiohead, Ry Cooder, Soundgarden, Anton Webern, David Murray, John Cage, Arnold Schönberg, Hayden Chisholm, Charlie Haden....

"Selten seit Zappa waren Anarchie und Disziplin, Ohrwurm und Schrilles, Jazz und Rock so stimmig vereint wie bei Underkarl, der 5-Mann-Bigband um den Bassisten Sebastian Gramss."
(****Rolling Stone)

Original- Besetzung
Rudi Mahall - bassclarinet
Lömsch Lehmann – saxophone /clarinet
Frank Wingold - guitar
Sebastian Gramss - double bass/composer
Dirk-Peter Kölsch - drums


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Veranstalter: Cragg Foundation
Eintritt: 19 €/erm. 13 €
Tickets unter www.nrw-ticket.de und der Ticket-Hotline 0180-5001812 (Festnetzpreis 14ct/Minute)



Gunda Gottschalk_Violine
Joëlle Léandre_
Bass
Xu Feng Xia_
Sanxian, Guzheng


Gunda Gottschalk
, Improvisationsmusikerin, Violine. Seit 1991 ist sie Mitglied bei Partita Radicale (Ensemble für Neue und Improvisierte Musik). Von 1995 - 2002 spielte sie in Peter Kowalds "global village" Formation. Seit 1995 arbeitet sie mit dem belgischen Bassisten Peter Jacquemyn. 2001 gründete sie mit Xu Fengxia das Duo „You Lan“. 2002, 2004 und 2006 führten sie Solotournee in den USA. Sie spielte in spartenübergrei°©fenden Performances mit den Tänzern Geraldo Si, Jean Sasportes und Chrystel Guillebeaud, der Videokünstlerin Wasiliki Noulesa und der Malerin Sigrid Tanghe. Gunda Gottschalk war 2007 Kuratorin des Dunkelzelts auf dem Moers Festival. 2008 tourte sie mit einem Gastspiel in China. Im letzten Jahr war sie Musikerin im Baby Sommer Quartett „percussion and strings“. Sie ist Mitbegründerin des WIO (ein Orchester dirigiert sich selbst) mit 30 Musikern aus NRW. Zahlreiche CD Veröffentlichungen u.a. Solo CD „Wassermonde“. Auftritte im Rahmen internationaler Festivals, wie z.B.: „total music meeting“ (Berlin) „Tagung improvisierte Musik“ (Luzern), „Taktlos“ (Basel/Zürich) „free music“ (Antwerpen), „Metronóm“ (Barcelona), „Kanaille“ (Frankfurt), „human noise“ (Wiesbaden), „Pina Bausch Festival“ (Wuppertal), „visions“ (New York), „other minds“ (San Francisco), FIMAV (Victoriaville / Toronto), Moers Festival (Moers), „Tage zeitgenössischer Musik“ (Dresden), „roaring hooves“ (Mongolei).

Joëlle Léandre
, Kontrabass. Joëlle Léandre erhielt 1976 einen ersten Preis am Conservatoire de Paris und studierte danach mit einem Stipendium am Center for creative and performing arts in Buffalo u.a. bei John Cage, Morton Feldman und Giacinto Scelsi. Sie arbeitet sowohl im Bereich der Neuen komponierten als auch der improvisierten Musik. Komponisten wie Earle Brown, John Cage und Giacinto Scelsi haben Werke für sie geschrieben. Als Improvisatorin arbeitete sie unter anderem mit Derek Bailey, George Lewis, Susie Ibarra, Anthony Braxton und Annick Nozati. Mit Irène Schweizer und der Sängerin Maggie Nicols spielt sie seit den frühen 1990ern im aus den Zusammenhängen um die Feminist Improvising Group hervorgegangenen Trio "Les Diaboliques". Mit Marilyn Crispell am Klavier, Urs Leimgruber an den Saxophonen und Fritz Hauser am Schlagzeug bildet sie das Quartet Noir. 2005 wurde sie vom Jazzfestival in Le Mans als Artist in Residence ausgezeichnet. Ihre Musik ist auf weit über 100 Tonträgern dokumentiert.

Xu Fengxia ist eine chinesische Guzhengspielerin. Seit ihrem fünften Lebensjahr wurde sie im Spiel traditioneller Saiteninstrumente Chinas unterrichtet. Nach dem Besuch des Konservatoriums und der Musikhochschule in Shanghai spielte Xu Fengxia in traditionellen Orchestern und gab Solo-Konzerte. Als Mitglied des Shanghai Orchestra of Chinese Music war sie 1988 erstmals auf Gastspielreise in Deutschland. Zur selben Zeit erregte sie mit der ersten Frauen-Rock-Band Shanghais Aufsehen, in der sie als Bass-Spielerin wirkte. 1990 spielte sie im ersten Jazz-Konzert im „People’s Theatre“ in Shanghai. Seit 1991 lebt sie in Deutschland. Sie spielt einerseits in Formationen, die traditionelle chinesische Musik aufführen, wie dem Gufeng Ensemble, einer Gruppe von vier in Deutschland lebenden chinesischen Musikerinnen. Sie arbeitet aber auch mit dem „Nieuw Ensemble Amsterdam“, der Bremer Kammerphilharmonie und dem „Ensemble Recherche“, die auf die Interpretation zeitgenössischer Musik spezialisiert sind. Seit 1995 wirkte sie in Peter Kowalds Global Village Ensemble, wo sie Erfahrungen mit freier Improvisation sammelte. Im Trio San He mit dem Flötisten Michael Heupel und dem Schlagzeuger Lucas Niggli, in Duos mit der Geigerin Gunda Gottschalk einerseits, Matthias Schubert oder Uwe Oberg andererseits und im Trio New Flags mit Wolfgang Fuchs und Roger Turner lotet sie die Möglichkeiten traditioneller Instrumente im Bereich der freien Improvisation aus. Daneben hat sie mit ihrer Zusammenarbeit mit dem Sitarspieler Subroto Chowdhury und dem Tablaspieler Saibal Chatterjee auch die Grenzen zwischen chinesischer und indischer Musik überschritten.


Finissage_Lesung_Mitch Heinrich
„Der Ochse“  von Andreas Junge, entstanden 2002 mit Nachträgen von 2003. Wie Andreas Junge in seinen Bildern unverblümt Geschichten des Lebens auf die Leinwand und auf Papier bringt, so schreibt er 2002/2003 Texte aus seinem Leben gespickt mit Verweisen auf den jeweiligen Zeitgeist und auf die politischen Gegebenheiten beginnend bei seiner Geburt bis in die Gegenwart. So gibt es unter anderem Geschichten über Landverschickung im Kindesalter, die RAF, das Briller Fünftel, Freunde mit Behinderungen als Folge von Contergan und Tommi Stumpf.
Während seiner Galeriezeit in der Galerie Junge in der Riemenstr. 28, wo er unter anderem Peter Bömmels, Mitbegründer der Künstlergruppe Mühlheimer Freiheit und Werner Reuber, Ulricke Zilly und Robert Hartmann von der Künstlergruppe Die Langheimer einzeln ausstellt, beginnt er während der Öffnungszeiten zu schreiben.
So wie Richard David Precht in seinem Buch „Lenin kam nur bis Lüdenscheid“  mit seiner eigenen Geschichte ein gutes Zeitdokument vorlegt oder Jürgen Teipel in seinem Doku-Roman „Verschwende deine Jugend“ über die Punk und New Wave-Bewegung in Deutschland schreibt , so bringt Andreas Junge in seiner Sprache in unverblümter und den Wurzeln des Punk getreu seine eigene Lebensgeschichte in Ausschnitten aufs Papier. Viele Geschichten fehlen, die eigentlich viel lustiger oder trauriger sind als die  beschriebenen, aus denen sich meine lebensphilosophie herauskristallisiert hat, schreibt er in seinem Vorwort. Alle Personen sind oder waren wirklich vorhanden. Achten sie nicht auf groß- oder kleinschreibung und meckern sie nicht Über rechtschreibung, sonst knallts, viel spaß. Kleine Zeichnungen ergänzen den Text.
 
In der deutschsprachigen Szene experimenteller Literatur ist der Soundpoet Mitch Heinrich kein Unbekannter; seit Jahren tritt er mit namhaften Künstlern auf, zunehmend auch im Bereich der improvisierten Musik. Sein erstes Buch Das Ding Dichtung erschien im Verlag Das Fünfte Tier. Mitch Heinrich steht für spektakuläre Lesungen solo oder zusammen mit verschiedenen Ensembles der neuen und improvisierten Musik. Er ist Mitglied im Schweizer Improvisationschor „Mille Fleuers“, Basel.


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