Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V.
zusammen mit Wuppertaler Jazz Age







Willi Kellers, geb 1950 in Münster, ist einer der Musiker, die für die Verbindung der Wuppertaler Free-Jazz Szene zur Ost- wie zur West-Berliner Szene der 80er Jahr von größter Bedeutung sind. Seit jener Zeit ist Kellers u.a. im Duo mit Peter Brötzmann, Albert Mangelsdorff, Willem Breuker, früher auch Frank Wright, mit Charles Gayle, Ruf der Heimat, Manfred Schoof, Fred Frith und anderen Vertretern des europäischen Jazz unterwegs gewesen. Willi Kellers arbeite auch als Musiker für Stummfilme und insbesondere als Theatermusiker in ca. 50 Theaterinszenierungen u.a. zusammen mit Franz Xaver Kroetz, Claus Peymann, George Tabori in Basel, Berlin (Berliner Ensemble, Sophiensäale), Wien (Burgtheater) und Zürich (Schauspielhaus). Kellers spielt am 5.4.08 in Wuppertal im Trio mit dem bekannten Gitarristen und improvisierenden Dirigent Dave Tucker aus London und dem namhaften Posaunisten Johannes Bauer aus Berlin.

Johannes Bauer
gehört wie Kellers zum engeren Kreis der Berliner Free-Jazz Szene und war im Herbst 2007 mit der Band "Doppelmoppel" in Wuppertal zu hören. Aufnahmen spielte er u.a. ein mit der Peter Brötzmann Group: »Alarm«, mit dem Tony Oxley Celebration Orchestra: »Tomorrow is here«, mit dem Manfred Schulze Bläserquintett: »Nummer 12«, mit dem Cecil Taylor European Orchestra: »Alms/Tiergarten« und mit Fred van Hove: »Organo Pleno«.

Dave Tucker stammt ursprünglich aus der Manchester-Punkszene der 70er Jahre, war Mitglied der berühmten Gruppe "The Fall" und fand im Laufe der 80er Jahre zur improvisierten Musik. In London gehört er heute zu den aktivsten Musikern der freien Szene und konzertiert mit namhaften Kollegen wie Evan Parker, John Butcher und Steve Nobel. Dave Tucker wird auch selbst dirigieren, wenn das neue Orchester erstmals auftritt.


Zusatzinformation
1981 schrieb Achim Forst in einem Text über das Plattenlabel "FREE MUSIC PRODUCTION (FMP)":
"Die Wurzeln des FMP-Baumes (waren) immer nur so stark und fest wie die Menschen, die sie repräsentierten. Konstant blieb zwischen Berlin und Wuppertal in den nächsten Jahren nur die Verbindung von Jost Gebers und Peter Brötzmann. Die beiden retteten die FMP auch über die Durststrecke, als zwei Jahre nach dem spektakulären Anfang im Berliner "Quasimodo" viele Musiker glaubten, hier gehe ein Experiment zu Ende und die weitere Mitarbeit lohne sich nicht. Jost Gebers gab das Bassspielen auf und konzentrierte sich ganz auf den technischen und organisatorischen Aufbau der jungen Free Music Production, während Peter Brötzmann und Peter Kowald mit Konzertaktivitäten Wuppertal als musikalisches Zentrum etablierten. Bald zogen deshalb Newcomer der FMP nach Wuppertal: Hans Reichel (g) kam aus Hagen, Rüdiger Carl (sax) aus Berlin, Detlef Schönenberg (dr, perc) aus Bochum. ... Auch wenn das Plattenprogramm besonders kontinuierlich und genau die Entwicklung der Musiker der ersten Stunde (wie Kowald, Schlippenbach, Brötzmann) dokumentiert, fanden sich bei steigender Jahresproduktion immer häufiger unbekannte Namen junger Musiker im Katalog der FMP. Newcomer waren oder sind die Pianisten Georg Gräwe, Bernhard Arndt, Elmar Kräling und ... Martin Theurer, Wolfgang Fuchs (ssi, bcl), Willi Kellers (dr, vib), ... sowie die Gitarristen Achim Knispel und Andreas Willers und die Musiker um Friedemann Graef."


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