Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V.

ort_Luisenstraße 116_42103 Wuppertal



_Xu Fengxia
_Li Yi

_Zhang Zhenfang
_Lu Chunling

Dies Quartett ist ein einmaliges Projekt, für das die in Deutschland lebende Musikerin Xu Fengxia zwei ihrer Lehrmeister und großen Vorbilder aus China sowie eine weitere Vertreterin der jüngeren Instrumentalistengeneration eingeladen hat:
Meister Lu Chunling (*1921) bläst die chinesische Bambusflöte Dizi, Meister Li Yi (*1933) spielt das Sanxian, eine Art chinesisches Langhalsbanjo, Zhang Zhenfang (*1962) bedient die Streichinstrumente Erhu und Gaohu, während Xu Fengxia (*1963) selbst auf der chinesischen Zither Guzheng spielt und dazu singt.



Dass die chinesische traditionelle Musik nur ein Teil von Fenxias musikalischem Leben ausmachen würde, wurde schon deutlich als sie mit der E-Gitarre die erste Frauenrockband Chinas gründete. Durch Heirat geriet sie Ende der 80er nach Deutschland und entdeckte die Improvisation. Als sie 1995 Peter Kowald während seines Projekts „365 Tage am Ort“ kennen lernte, entstand bald eine sehr intensive musikalische Zusammenarbeit und eine lange Serie internationaler Konzerte. Xu Fengxia hat in der Improvisation immer aus ihren Wurzeln gelebt. Ihre exzellente Ausbildung als Virtuosin der traditionellen chinesischen Musik erlaubt es Ihr, in den Bereichen der traditionellen, zeitgenössischen und improvisierten Musik zu konzertieren. Der Verbundenheit zu ihren alten Lehren gibt sie nun Ausdruck indem sie Ihre Meister nach Europa einlädt. Eine ganz besondere Station in dieser Tournee wird der ORT darstellen. Obwohl die Konzerte sonst in großen Konzertsälen angesiedelt sind, möchte Fenxia ihren Lehrern diesen ORT zeigen und ihnen damit einen Teil ihrer eigenen europäischen Entwicklung deutlich machen. Daher wird an diesem Abend neben dem Traditionellen Programm des Ensembles auch Improvisiertes erklingen.


Old and young Masters of Chinese Music


1.) Freudenfest (Quartett)
Musik der sogenannten "Seidenmusik", wie sie in den Regionen südlich
des Yangzi-Flusses gepflegt wird. Von Lu Chunling bearbeitet.

2.) Abendlied des Fischers (Gaohu+Guzheng)
Geschrieben von Lou Shu Hua im 20. Jahrhundert, aber auf einem Gedicht
von Wang Bo aus der Tang Dynastie basierend. Die musikalischen Wurzeln
des Stücks liegen in der Volksmusik der chinesischen Provinz Shandong.
Die Komposition hat zwei Abschnitte, entsprechend den Zeilen des
Gedichtes
a) Abendlicher Gesang der Fischer b) Der Gesang erklingt über den
Wellen und im Himmelsgewölbe

3.) Mondlicht über dem herbstlichen See/ Schritte (Erhu+Guzheng)
Zwei Stücke aus der südchinesischen Provinz Guangdong.

4.) Kleiner Rinderhirte (Solo Flöte)
Dieses volkstümliche Stück aus der Provinz Hebei wurde von Lu Chunling bearbeitet. Es gibt einen Dialog zwischen einem Rinderhirten und einem Dorfmädchen wieder.

oder:
4.) Rebhuhn (Solo Flöte)
Volksmusik aus der Provinz Hunan, von Lu Chunling bereits in der Zwanzigerjahren bearbeitet und zu einer populären Melodie der "Seidenmusik" gemacht. Dieses Stück machte Lu Chunling zu einem bekannten Repräsentanten des südlichen Bambusflötenstils. Die Melodie beschreibt Bewegung und Verhalten des Rebhuhns.

5.) Mondreflektion an den zwei Quellen (Erhu+Guzheng)
Dieses Stück wurde von einem blinden Musiker aus der Stadt Wuxi geschrieben. Es beschreibt die landschaftlichen Schönheiten des Tai-Sees, der sich dort befindet.

6.) Festtanz (Bawu, Erhu, Guzheng)
Ein Folklorestück aus dem Südwesten Chinas, aus der Provinz Yunnan. (komponiert von Lu Chunling und arrangiert von Lu Ru `an) In der Nacht unter Mondlicht versuchen sich die Jungen des Dorfes den jungen Mädchen zu nähern.

7.) Jenseits der Grenzen (Duo Sanxian, Dizi)
Klassische Komposition, von Li Yi bearbeitet. Sie stammt aus der Zeit der Han-Dynastie und erzählt die Geschichte einer Konkubine, die vom Kaiser in die Mongolei verbannt wurde. Sie denkt mit Sehnsucht an ihre alte Heimat.

oder:

7.) 18 Schläge (Solo)
Von Li Yi bearbeitete Volksmusik aus Henan. Auch dies ist ein Standardwerk geworden, das man mit Li Yi verbindet. Es beschreibt die rhythmische Intensität von Perkussionsinstrumenten bei Festlichkeiten.

8.) Blauer Himmel (Solo Guzheng, Gesang)
"Azurblaues Firnament, weiße Wolken treiben dahin, Schafshirten hüten ihr Vieh auf den großen Grasflächen, das Grün des Grases umarmt die Herden der Schafe." So ist am besten der Inhalt dieses mongolischen Volkslieds beschrieben, das Xu Fengxia bearbeitet hat. Sie spielt dabei Guzheng und singt gleichzeitig dazu.

9.) Mondlicht am Guan-Pass (Dizi, Guzheng)
Klassische Komposition für das Instrument Guqin. Basiert auf einem Gedicht aus der Tang-Dynastie. (von Li Bai) Inhalt: Ein Beamter sieht fernab der Heimat das Kriegsgeschehen und viele Soldaten, die sterben. Das lässt ihn an Familie und Heimat denken.

10.) Pflaumenblüten (Dizi+Guzheng)
Es handelt sich um die Melodie aus einer klassischen Komposition (Han-Dynastie) für die chinesische Flöte Dizi namens "Meihua Sanlong" (Pflaumenblüten- Rondo).

11. ) A Flower (Erhu, Guzheng)
Die Melodie ist der lokalen Oper der Provinz Shandong entnommen und hat sich zu einem beliebten Solostück für die chinesische Kniegeige Erhu entwickelt. Die Opernarie beschreibt Ereignisse aus dem Leben des chinesischen Volkshelden Wu Song.

12.) Kalter Mond und stille Nacht (Guzheng, Gesang)
Das Leitmotiv, das sich durch das ganze Stück zieht, basiert auf einer Arie der Pekingoper " Pavillon mit Blick auf den Fluss". Dabei finden sich Elemente des Rezitativs, Gesangs und der auf Textpasagen bezogenen Pekingopern Perkussion.
Dargestellt wird die Geschichte einer einsamen Frau, die aus einem Pavillon auf den Fluss schaut und tiefe Klageseufzer von sich gibt. Der Anblick des Mondes lässt ihr Herz kalt werden. Beschrieben wird ein Gemütszustand äußerster Einsamkeit und Kälte. Das Stück wurde von Xu Fengxia geschrieben.

13.) Zhonghua Liuban (Quartett)
Aus dem Repertoire der sogenannten "Seidenmusik" aus den Gebieten südlich des
Yangzi Flusses.

14) Ring in Ring verschränkt (Quartett)
Ein beliebtes Stück der Volksmusik der Provinz Guangdong.



( Zugabe: "Freizeit im Garten": Eine Melodie aus der Kun Oper "Päonienpavillon")
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